Systemische Beratung im Kontext Sozialpsychiatrie

Systemische Beratung in der Sozialpsychiatrie

Veranstaltet von Systemische Beratung in der Sozialpsychiatrie

Datum/Zeit
17.10.2023 - 11:00 - 12:30

Veranstaltungsort
Seelsorge und Begegnung, SPZ-Innenstadt (Paulushaus)

Stadt/Landkreis

Kategorie
Weitere Veranstaltungen


Alles systemisch oder was?
Die systemische Beratung in der Sozialpsychiatrie

Die „positive“ Sprache der Lösungen ist in eine erwartungsvolle Zukunft ausgerichtet und schreibt Problemen einen Charakter der Vergänglichkeit zu. (vgl. DE SHAZER/DOLAN 2020: 24f).

Sind Sie auf der Suche nach neuen Impulsen, um Ihre Beratungsroutine zu durchbrechen? Möchten Sie mehr Sicherheit und Struktur im Beratungsprozess gewinnen? Sind Sie in der Beratung mit unpassenden oder standardisierten Lösungen, defizitären Zuschreibungen, Machtgefällen und Pathologisierungen konfrontiert worden und suchen eine andere Beratungsform? Oder möchten Sie einfach nur wissen, was die systemische Beratung eigentlich ist, wie sie sich von anderen Beratungsformen unterscheidet und wie Ratsuchende, aber auch Beratende, von der systemischen Beratung profitieren können?

Dann sind Sie genau richtig bei uns! Wir laden Sie herzlich ein, uns auf einer kurzen Reise in die systemischen Gefilde zu begleiten, spannende Perspektiven zu entdecken und mit wertvollen Impulsen im Gepäck nach Hause zurückzukehren.

Und was ist jetzt systemisch?
Der Begriff System ist seit Jahren in aller Munde. Durch seine inflationäre Benutzung, die sich aus verschiedenen systemischen Ansätzen speist, gerne mit Halbwissen und individuellen Interpretationen garniert wird und sich dabei auf verschiedene Theorien und Ansätze stützt, entsteht vielerorts ein diffuses Bild von systemisch. Das System oder das systemische Denken und Handeln in einem allgemeingültigen Sinn gibt es eigentlich gar nicht.

Um diesen diffusen Nebel aufzulösen, beziehen sich die beiden Vortragenden als theoretische Grundlage auf die Systemtheorie von Luhmann und die damit einhergehende konstruktivistische Erkenntnistheorie.

So beschreibt Fritz B. Simon das systemisches Denken und Handeln als Konsequenzen, die sich aus der Luhmannschen Systemtheorie ergeben und ableiten lassen. Kurz: die Erkenntnis der Eigenarten und Charakteristika von Systemen determinieren das systemische Denken und Handeln. Aus diesem theoretischen Konstrukt ist durch viele andere Inspirationen und Erkenntnisse die systemische Therapie und die systemische Beratung hervorgegangen. Auch Matthias von Kibéd und Insa Sparrer haben die Grundlagen der Systemtheorie in die Praxis transferiert und dabei bedeutende Impulse gegeben. Am bekanntesten ist sicherlich die Erfindung der systemischen Strukturaufstellungen.

Die beiden Vortragenden repräsentieren, durch ihre individuellen theoretischen Schwerpunkte, jeweils eine der genannten Schulen, die das fachliche Fundament bilden. Jedoch dreht es sich in dem Vortrag nicht um die sperrigen Begrifflichkeiten der Systemtheorie. Vielmehr werden leicht verständliche Beispiele skizziert. Damit kann sich die Rolle und Ihre Sicht auf die Ratsuchenden grundlegend verändern. Gerade vor dem Hintergrund der Umsetzung der dritten Stufe des BTHG, unter den Stichworten Autonomie, Personenzentrierung und Selbstbestimmung, erhält die systemische Beratung eine zusätzliche Aktualität.

Außerdem können Sie frische Impulse für den Alltag als Akteur in der Beratung gewinnen. Neben einem neuen Blick, der die „Eintönigkeit“ die immer wiederkehrenden gleichen Phänomene überwindet und den Facettenreichtum der Singularitäten der Ratsuchenden sichtbar machen kann, werden Sie möglicherweise erkennen, wann welche Beratungsform passender sein kann. Das gleiche gilt für Ratsuchende, die ebenfalls erkennen, wann welche Beratung nicht passt und wie sie, die für sie passende Beratungsform, erkennen können.

Voranmeldung erforderlich:
Per E-Mail: sandra.gerhards@caritas-koeln.de
Per Telefon: 0221376630

Kostenfrei